Zum Inhalt springen
  • Home
  • Autor
  • Bücher
    • Der Friedhofsbewohner und Das Bildnis der Zigeunerin
    • Willi Valdez – 4
    • Hagen von Tronje
    • Im neunten Kreis der Hölle
    • Benny Coletti
    • Willi Valdez – 3
    • Der Vollidiot
    • Die SCAN Verschwörung
    • Battlefield Orange
    • Bruder Martin und Teufel Luther
    • Caliban
    • Willi Valdez – 2
    • Willi Valdez – 1
    • Amor Fati
    • Frank Tenners – Kleines Bonmot Büchlein
    • Frank Tenner – Band 3
    • Frank Tenner – Band 2
    • Frank Tenner – Band 1
    • Die geheimnisvolle Sanduhr
  • Kontakt
Menü
  • Home
  • Autor
  • Bücher
    • Der Friedhofsbewohner und Das Bildnis der Zigeunerin
    • Willi Valdez – 4
    • Hagen von Tronje
    • Im neunten Kreis der Hölle
    • Benny Coletti
    • Willi Valdez – 3
    • Der Vollidiot
    • Die SCAN Verschwörung
    • Battlefield Orange
    • Bruder Martin und Teufel Luther
    • Caliban
    • Willi Valdez – 2
    • Willi Valdez – 1
    • Amor Fati
    • Frank Tenners – Kleines Bonmot Büchlein
    • Frank Tenner – Band 3
    • Frank Tenner – Band 2
    • Frank Tenner – Band 1
    • Die geheimnisvolle Sanduhr
  • Kontakt
Literatur, die unterhält und zum Nachdenken anregt

„Ein Mann auf der Suche nach der Wahrheit“

Amor Fati oder Die letzten drei Tage des deutschen Grimassenschneiders Friedrich Nietzsche auf dem Weg zum Irrenhäusler

Amor Fati

Friedrich Nietzsche, sächsischer Atheist und Professor im Ruhestand, hat nach einer Odyssee durch Europa in einer kleinen Turiner Pension seinen letzten Zufluchtsort gefunden. Er entwickelt noch einmal eine hektische schriftstellerische Aktivität und führt einen regen Briefwechsel. Nach der Jahreswende 1888/89 werden die Zeichen des einsetzenden Wahnsinns immer deutlicher. Die politischen Zeitereignisse verstärken Nietzsches Verfolgungswahn und seine Überzeugung, in die große Politik einsteigen zu müssen, um Europa und die Kultur vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Er wird von Halluzinationen, Depressionen, Sehnsüchten, Anfällen und Albträumen geplagt. Realität und Fantasie vermischen sich. Menschen erscheinen ihm, die sein Leben begleiteten oder die er sich an seine Seite wünschte. Er fühlt sich als letzten Soldaten im Kampf gegen den Nihilismus. Als Gott Dionysos will er die gesamte Erde retten und in der unendlichen Zeitschleife, der keiner entrinnen kann, einen neuen Sinn schaffen. Durch einen Zufall entdeckt er die Potentiale eines bis dahin kaum beachteten Spieles. Neue Lehrpläne und die vollkommene gesellschaftliche Konzentration auf das Fußballspiel sowie die Züchtung von Überspielern sollen die Diktatur der Vernunft beenden und das verlorengegangene kosmische Glücksgefühl zurückbringen. Am 3. Januar 1889 erfüllen sich seine Wünsche. Er glaubt, dass entscheidende Tor für die Ewigkeit geschossen zu haben. Er verliert den Verstand. Die Welt ist bereit, ihm zu folgen. Der Siegeszug seines bis dahin unbekannten Werkes beginnt und das Fußballspiel wird zum Surrogat aller Weltanschauungen.

Details zum Buch
Amor Fati oder Die letzten drei Tage des deutschen Grimassenschneiders Friedrich Nietzsche auf dem Weg zum Irrenhäusler
Drama
Seiten: 88
eBook
Ausgabe: 1. Ausgabe November 2013
Erhältlich bei folgenden Anbietern
Amazon

Auch bei bookrix, Thalia, Weltbild, ebooks und einem Dutzend anderer nationaler und internationaler Anbieter erhältlich.

Leseprobe

Ein gut gekleideter Mann, Anfang Dreißig, mit einem schwarzen Schnauzbart, legt das Buch aus der Hand, in dem er blätterte und geht spontan auf Nietzsche zu.

Gotthelf: Welche Überraschung, Herr Professor! Professor Nietzsche! Erkennen Sie mich?

Nietzsche: (legt seinen Zeigefinger auf die Lippen) Psst! Ich bin inkognito hier(holt eine goldene Brille aus seinem Jackett und setzt sie auf). Mit wem habe ich die Ehre?

Gotthelf: Gotthelf Rüschli. Ich war drei Semester bei Ihnen eingeschrieben. Klassische Philologie. Ich habe Ihre Vorträge geliebt. Dreizehn Jahre dürften seit dem vergangen sein.

Nietzsche: Gotthelf? Rüschli? Ich glaube mich zu erinnern. Haben Sie nicht dieses vorzügliche Referat über die Vorsokratiker gehalten? Ich habe Ihnen eine große Karriere an den Universitäten Europas vorhergesagt.

Gotthelf: Sie haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Herr Professor. Leider haben mir die vorsokratischen Philosophen nicht viel bei meiner akademischen Karriere geholfen. Ich bin jetzt Besitzer einer Seifenfabrik.

Nietzsche: Keine schlechte Profession. Aber soviel Seife können Sie gar nicht verkaufen, um den Mantel unserer Zeit wenigstens stellenweise zu reinigen.

Gotthelf: Ah, Herr Professor. Sie sind wohl immer noch der große Kritiker unserer Zeit und hartnäckige Kulturpessimist?

Nietzsche: Man muss heute pessimistisch denken, will man sich sein optimistisches Wesen bewahren.

Gotthelf: Sie haben in vielem Recht behalten. Auch mit Ihren Erfolgsprognosen für die Musik Richard Wagners. Dank Ihrer Empfehlung bin ich zu einem großen Verehrer dieses musikalischen Genies geworden. Wann immer es mein Geschäft erlaubt, folge ich den Premieren in Halbeuropa. Ich bin zur Zeit nur in Turin, um den Tannhäuser zu sehen.

Nietzsche: (jetzt in abweisendem Ton) Schade um die Zeit und um die Turiner Luft. Sie sollten lieber Ihre Seife unter die Leute bringen.

Gotthelf: Sie halten nichts von dieser Inszenierung? Die Kritiker überschlagen sich mit ihrem Lob und die gesamte Stadt ist wagnerizzata.

Nietzsche: Ich halte nichts von Wagner! Wenn ich Sie auf den falschen Weg geführt habe, dann tut mir dies unendlich leid. Man muss auch gegen sich selbst Stellung beziehen können. Ich habe mich geirrt. Die Ernährung meines Geistes hat jahrelang stillgestanden. Sehen Sie sich den Tristan an und vergessen Sie alles folgende. Wagner hat uns in eine Falle gelockt. Er ist der größte Lügner, den es in der Musik und Kunst überhaupt gibt. Er hat uns alle getäuscht. Er ist nicht die Überwindung der Dekadenz, sondern ihr Höhepunkt.

Gotthelf: Ich bin überrascht, dieses Urteil aus Ihrem Munde zu vernehmen. Erzählten Sie uns nicht, Sie wären der beste Freund des Meisters gewesen?

Nietzsche: Gewesen! Ich stand unter Drogen. Ein Narr ohne Kappe. Ein Jünger der Dekadenz. Naiv und verblendet. Dann bin ich aufgewacht. Ich konnte nicht glauben, was ich sah und hörte. Der Musik dieses Mannes fehlt Witz, Feuer, Anmut, die Leichtigkeit des Seins. Alles ist schwer, alles dient nur der Narkotisierung des Zuhörers. Er ist ein Cagliostro der Modernität. Statt Tanz der Sterne nur Todeszucken unterm Kreuz und Geisterbeschwörung. Ich habe voller Ekel Wagner den Rücken gekehrt. Sie sollten es mir gleich tun, junger Mann. Bevor Ihnen die Luft zum Atmen ausgeht.

Gotthelf: Verzeihen Sie, aber jeder sollte sich seinen eigenen Geschmack bewahren und sein eigenes Urteil bilden. Diese Worte hörte ich aus Ihrem Munde, Professor.

Nietzsche: Hier geht es nicht um Geschmack, sondern um Geschmacklosigkeit. Um ein Leben in Grabkammern oder ein Leben an frischer Luft. Sie entscheiden sich nicht zwischen schlechter und guter Musik, sondern zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Gotthelf: Ich bin wahrlich nicht arm, aber meine teure Eintrittskarte für die heutige Abendvorstellung werde ich nicht verfallen lassen.

Nietzsche: Heute sind wahrlich die Reichsten die Ärmsten. Wenn Sie nicht begreifen, was ich meine, dann nützt Ihnen nicht einmal Ihr Name noch etwas. Dann kann ihnen selbst Gott nicht helfen. Leben Sie wohl.

Verlässt die Buchhandlung.

Das könnte Sie auch interessieren

Hagen von Tronje

Hagen von Tronje – Eine Mär von Untergang und Auferstehung

Seiten: 103
Print & eBook
1. Auflage April 2021
ISBN 13: 979-8730794993
Bruder Martin und Teufel Luther

Bruder Martin und Teufel Luther – Die Geschichte einer Wende

Seiten: 89
eBook
15. November 2017

ANSCHRIFT / KONTAKT

Frank Tenner
Postfach 350211
10211 Berlin

Rechtliches

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Copyright / Urheberrecht

© 2021 - 2022 Frank Tenner

Eine Website von MITmedia Webdesign & Promotion​​ - München - Aichach - Augsburg